Entscheider / Berater - Prinzip

Wie können intelligente Menschen langfristig erfolgreich und mit Freude zusammenarbeiten? Hier ein Verfahren, das sich seit über 40 Jahren in meinen Unternehmen bewährt hat. Grundlage ist, alles als großes oder kleines Projekt zu denken, und dann für jedes Projekt "Entscheider" und "Berater" festzulegen. Für mich selbst bewährt es sich ausgesprochen gut, und es fühlt sich sehr gut an, dass ich persönlich immer wieder in beiden Rollen bin:

Jedes Projekt braucht

a) einen Entscheider...

"Entscheider" müssen sich voll auf das Projekt konzentrieren und enorm Freiheiten haben, damit das Projekt "ihr Ding" ist. Die Kraft, richtig gut zu arbeiten, entspringt bei hochintelligenten Menschen erst aus dieser Freiheit, und das beinhaltet auch die Freiheit, Ziele selbst zu wählen. Bei Angestellten ist das durch Vorgaben der Firma / der Stiftungssatzung begrenzt, bei Privatpersonen gibt's keine solche Grenze.

und b) viele Berater

"Berater" lassen sich nur am Rande auf das Projekt ein, eigentlich haben sie eigene Projekte oder teilen ihre Fähigkeiten auf die Beratung ganz vieler Projekte auf. Sie sollten gemischt aus unterschiedlichen Bereichen sein, damit sie den Entscheider sehr breit beraten können.

Durch diese Freiheit sollen "Entscheider" den Mut bekommen, Berater im Hintergrund zu akzeptieren und angstfrei Rat zu suchen. Der "Entscheider" ist immer Herr der Situation (denn nur dann traut er sich, Berater angstfrei hinzuzuziehen und Fehler zuzugeben).

Emotional müssen "Berater" das Meisterwerk vollbringen, bei der Sache zu bleiben, wohlwollend jederzeit Rat zu geben, aber im Hintergrund und jederzeit akzeptieren, wenn der "Entscheider" keinen weiteren Rat möchte.

"Entscheider" werden in meinem Modell nur an ihrem Erfolg gemessen. Eine Weile lang kein Erfolg, dann wird die Entscheiderrolle in Frage gestellt - entweder durch Vorgesetzte oder ganz automatisch dadurch, dass das Umfeld sich abwendet.

Die Beraterrolle ist schwierig, weil man im Hintergrund bleiben und eine Stimmung erzeugen muss, bei der der Entscheider sich traut, Hilfen anzunehmen. Und wenn Erfolg eintritt, dann hängt's vom Entscheider ab, wieviel davon er teilt oder nur für sich in Anspruch nimmt. Mit allen Folgen für künftige Beratung...

Share by: